Das Projekt "Baumkataster"

Im Oktober 1995 erfolgte die erstmalige Erfassung der Bäume im Schlosspark Marisfeld durch Dipl.-Ing. (FH) B. Brucksch aus Mönchenholzhausen. Anlass war die Erstellung eines Pflege- und Entwicklungskonzeptes für den Schlosspark Marisfeld. Die erfassten Bäume wurden in einer Gehölzbewertungsliste (Vitalitätsbestimmung) mit folgenden Angaben aufgeführt:


• Lfd. Nummer
• Deutscher Name
• Botanischer Name
• Stammumfang / Stammdurchmesser in m
• Kronendurchmesser in m
• Alter / historische Bedeutung
• Zustand
• Lebenserwartung
• Maßnahmen.


Diese Liste beinhaltet 320 Laub- und Nadelbäume innerhalb der Grenze des Schlossparks. Die Bäume wurden jeweils mit einer entsprechenden Nummer versehen. Die Nummerierung erfolgte durch die Beschriftung von Kunststoffplättchen, die mittels Kordel und Feder an den Baumstamm angebracht wurden. Mit der Eintragung der erfassten Bäume in einen Baumbestandsplan (M 1:500) sind die jeweiligen Standorte in einem Lageplan dargestellt.
Im Jahr 2004 fand eine Überarbeitung des vorhandenen Pflege- und Entwicklungskonzeptes durch den Landschafts-pflegeverband „Thüringer Grabfeld“ e.V. statt. Hierbei wurden insgesamt 312 Bäume erfasst und beurteilt. Die vorhandene Nummerierung blieb erhalten. Durch den Landschaftspflegeverband „Thüringer Grabfeld“ e.V. erfolgte 2006 die Erstellung eines Pflegeplans für den Schlosspark in Marisfeld. In diesem Plan sind die Baumstandorte auf Grundlage
des Bestandsplanes aus 1995 einschließlich der bereits gefällten Bäume dargestellt. Weiterhin erfolgte eine Ergänzung der Baumnummerierung. Hierbei wurden zusätzlich 21 Bäume in das Baumkataster von 1995 aufgenommen. Die Erstellung einer fortgeschriebenen Baumliste erfolgt nicht. Die vorhandene Nummerierung mittels der Kunststoff-plättchen blieb erhalten bzw. wurde ergänzt.

Im Jahr 2008 erfolgte durch das Büro Planungsgesellschaft Steiner und Palme mbH aus Suhl die Aufstellung einer aktuellen Baumliste auf Grundlage der Bestandserfassung aus 1995 und der Ergänzung aus 2006.
Die Liste enthält Angaben zu:


• Lfd. Nummer
• Deutscher Name
• Botanischer Name
• Stammumfang / Stammdurchmesser in m
• Kronendurchmesser in m
• Alter / historische Bedeutung
• Zustand
• Lebenserwartung
• Maßnahmen.


Bereits gefällte Bäume sind ebenso enthalten, wie Aussagen zu historischen Standorten, Ersatzpflanzungen und Baumpflegemaßnahmen. Seit 2008 werden die Bäume im Schlosspark Marisfeld regelmäßig durch das Büro PGS+P aus Suhl kontrolliert und erforderliche Baumpflegemaßnahmen erfasst. Aufgrund von erforderlichen Baumaßnahmen am Schlossteich im Jahr 2009 musste das Wasser aus dem Teich abgelassen werden. Hierbei ergab sich die Möglichkeit, auf die Insel des Schlossteiches zu gelangen und dort die vorhandenen Bäume zu erfassen. Durch weitere 22 Laubbäume wurde das vorhandene Baumkataster ergänzt. Im Rahmen der regelmäßigen Baumkontrolle gestaltete sich die Arbeit immer schwieriger. Fehlende Schilder bzw. nicht mehr lesbare Nummern auf den Schildern erschwerten die Zuordnung
der Bäume und der erforderlichen Pflegemaßnahmen. Im Jahr 2012 betraf das ca. 1/3 der gesamten nummerierten Bäume. Ein weiteres Problem bestand darin, dass ein großer Teil der nachgewachsenen Bäume in dem vorhandenen Baumkataster nicht erfasst ist. Besonders kritisch ist die Situation im hinteren Parkbereich. Die Koordination erforderlicher Pflegemaßnahmen und die Zuordnung der Maßnahmen zu den jeweiligen Bäumen konnte nicht eindeutig gewährleistet werden, mögliche Gefahren können somit nicht rechtzeitig abgewendet werden. Durch PGS+P wurden im Oktober 2012 Methoden und Materialien für die Erstellung eines Baumkatasters einschl. der zu erwartenden Kosten der Gemeinde Marisfeld vorgestellt. Eine Entscheidung über die Erneuerung des Baumkatasters fiel 2015 im Gemeinderat.


Zur Kostenreduzierung erfolgt der Materialkauf durch die Gemeinde Marisfeld, das Anbringen der Baumplaketten und die Erfassung der Bäume wird durch den Förderverein Schlosspark Marisfeld e.V. durchgeführt.

Im Jahr 2015 erfolgte durch die Gemeinde Marisfeld die Anschaffung der Baumplaketten, die mittels Aluminiumnagel am Stamm befestigt werden. Mit der Neunummerierung der Bäume wurde im Herbst 2015 begonnen. Nummerierung und Erfassung der Bäume werden durch Mitglieder des Fördervereins Schlosspark Marisfeld e.V. durchgeführt. Für jeden einzelnen Baum wird ein Kontrollblatt für Regelkontrollen gemäß Baumkontrollrichtlinien angelegt. Weiterhin erfolgt die Standorterfassung in einem Lageplan. Mit Stand vom 25.01.2016 wurden 282 Bäume in das Baumkataster aufgenommen. Damit ist ca. die Hälfte der Fläche des Schlossparks in Marisfeld berücksichtigt. Alle Maßnahmen, die den Schlosspark in Marisfeld betreffen, finden in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Hildburghausen, Untere Denkmalschutzbehörde statt.

 

Susanne Priebe, Januar 2016